13
„Pardonnez-moi, Monsieur Fabien. Da ist ein Anruf für Sie, Sir.
Von einem Monsieur Alexej Jakut."
Edgar Fabien winkte den Stammesvampir fort, der ihm als Privatsekretär diente, und fuhr fort, den perfekten Schnitt seiner maßgeschneiderten Hose im Garderobenspiegel zu bewundern. Er probierte gerade einen neuen Anzug an, und momentan war nichts, was Alexej Jakut ihm zu sagen hatte, wichtig genug, um eine Unterbrechung zu rechtfertigen.
„Sagen Sie ihm, dass ich in einer Besprechung bin und nicht gestört werden kann."
„Entschuldigen Sie, Sir, aber ich habe ihn bereits davon in Kenntnis gesetzt, dass Sie nicht zu sprechen sind. Er sagt, die Angelegenheit sei dringend und erfordere Ihre unverzügliche persönliche Aufmerksamkeit."
Fabiens Spiegelbild blickte unter seinen blassen, gezupften Brauen finster zu ihm zurück. Er machte keinen Versuch, die äußeren Anzeichen seiner wachsenden Verärgerung zu verbergen, die sich im bernsteinfarbenen Glitzern seiner Augen zeigte und im plötzlichen, heftigen Farbenspiel seiner Dermaglyphen, die sich über seinen nackten Brustkorb und die Schultern zogen.
„Genug", fuhr er den Herrenschneider an, den man ihm aus der Givenchy-Niederlassung in der Innenstadt geschickt hatte.
Sofort wich der Mann zurück, sammelte Nadeln und Maßband ein und schlich auf den Befehl seines Herrn gehorsam davon.
Er gehörte Fabien - einer der vielen Lakaien, die der Stammesvampir der Zweiten Generation in der Stadt beschäftigte. „Raus mit euch, alle beide."
Fabien stieg vom Anprobepodest und stapfte zum Telefon hinüber. Er wartete, bis beide Diener den Raum verlassen hatten und die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war.
Mit einem Fauchen nahm er den Hörer ab und drückte den blinkenden Knopf, der Alexej Jakut aus der Warteschleife holen würde. „Ja", zischte er kalt. „Was gibt es denn für eine so dringliche Angelegenheit, die nicht warten kann?"
„Mein Vater ist tot."
Fabien verlagerte sein Gewicht auf die Absätze, ehrlich überrascht von dieser Neuigkeit. Er stieß einen Seufzer aus, der gelangweilt klingen sollte. „Wie praktisch für Sie, Alexej.
Soll ich Ihnen mit meinem Beileid auch gleich meine Glückwünsche aussprechen?"
Sergej Jakuts Erbe schien die bissige Bemerkung zu überhören. „Heute Nacht ist jemand ins Jagdhaus eingedrungen. Irgendwie ist es ihm gelungen, sich hineinzuschleichen. Er hat meinen Vater kaltblütig in seinem Bett ermordet. Ich habe den Tumult gehört und versucht dazwischenzugehen, aber .. nun ja. Leider bin ich zu spät gekommen, um ihn zu retten. Ich bin natürlich vor Kummer ganz außer mir .. "
Fabien grunzte. „Versteht sich."
„. . aber ich wusste, dass Sie von diesem Verbrechen in Kenntnis gesetzt werden wollen. Und ich weiß, dass Sie und die Agentur sofort herauskommen wollen, um den Mörder meines Vaters festzunehmen."
Jede Zelle in Fabiens Körper erstarrte. „Was soll das heißen - dass Sie jemanden in Gewahrsam haben? Wen?"
Ein leises Kichern am anderen Ende. „Ich sehe, jetzt hören Sie mir endlich zu, Fabien. Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen verrate, dass ich hier im Jagdhaus einen Ordenskrieger in meiner Gewalt habe, der auf Sie wartet? Ich bin sicher, dass man es in gewissen Kreisen zu schätzen weiß, sich mit einem Ordenskrieger weniger herumschlagen zu müssen."
„Sie versuchen doch nicht gerade, mir einzureden, dass dieser Krieger für den Mord an Sergej Jakut verantwortlich ist?"
„Ich sage Ihnen, dass mein Vater tot ist und ich den Befehl über sein Jagdhaus übernommen habe. Ich sage Ihnen, dass ich ein Mitglied des Ordens in meiner Gewalt habe und bereit bin, es Ihnen auszuhändigen. Ein Geschenk, wenn Sie so wollen."
Edgar Fabien schwieg einen langen Augenblick und dachte über die Trumpfkarte nach, die Alexej Jakut ihm da präsentierte. Der Orden und seine gemeingefährlichen Mitglieder hatten wenige Verbündete in der Agentur. Noch weniger in dem einflussreichen privaten Zirkel, dem Fabien angehörte. „Und was erwarten Sie als Gegenleistung für dieses ... Geschenk?"
„Das habe ich Ihnen schon gesagt, als wir uns getroffen haben. Ich will einsteigen. Ich will ein Stück von dem Ding, das Sie da am Laufen haben. Ein großes Stück, verstehen Sie?" Er kicherte selbstzufrieden. „Sie brauchen mich als Verbündeten, Fabien. Man sollte denken, das hätten Sie inzwischen begriffen." Das Letzte, was Edgar Fabien oder seine Verbündeten brauchten, war ein habgieriger kleiner Niemand wie Alexej Jakut. Er war ein wandelndes Pulverfass, einer, mit dem man vorsichtig umgehen musste.
Wenn es nach Fabien ginge, wäre er für die umgehende Vernichtung, aber diese Entscheidung lag letztendlich nicht bei ihm.
Und der gefangene Ordenskrieger? Nun, das war allerdings verlockend, ein Geschenk, das wohl bedacht sein wollte. All die reizvollen Möglichkeiten, die sich ihm da auftaten, ließen Fabiens vierhundert Jahre altes Herz ein wenig schneller schlagen.
„Ich werde einige ... Vorkehrungen treffen müssen", sagte er. „Es dürfte etwa eine Stunde dauern, alles vorzubereiten und zu Ihnen zum Jagdhaus hinauszufahren, um den Gefangenen von Ihnen zu übernehmen."
„Eine Stunde", stimmte Alexej Jakut eifrig zu. „Aber dass Sie mich ja nicht länger warten lassen."
Fabien verkniff sich eine scharfe Erwiderung und beendete das Gespräch mit einem kurz angebundenen „Bis dann".
Er setzte sich auf die Kante seines Schreibtischs und sah auf die nächtliche Skyline hinaus, die unterhalb seines Anwesens in der Ferne glitzerte. Dann ging er zu seinem Safe hinüber, stellte das Zahlenschloss ein und drehte den Griff, um ihn zu öffnen.
Ein Handy lag darin, das ausschließlich für Notfälle reserviert war. Er drückte die Kurzwahltaste einer gespeicherten Nummer und wartete darauf, dass die verschlüsselte Verbindung zustande kam.
Als die tonlose Stimme am anderen Ende antwortete, sagte Fabien: „Wir haben ein Problem."
Schwere Ketten umspannten seinen nackten Oberkörper und fesselten ihn an einen roh behauenen Holzstuhl. Nikolai spürte ähnliche Fesseln an seinen Händen, die man ihm hinter dem Rücken zusammengebunden hatte, und seinen Füßen, die an den Knöcheln eng an die Stuhlbeine gefesselt waren.
Man hatte ihm eine ordentliche Abreibung verpasst, und das nicht nur durch den lähmenden Energiestoß, den er Renata zu verdanken hatte. Dank diesem Schlag hatte er eine ganze Weile immer wieder das Bewusstsein verloren, und auch jetzt kostete es ihn noch Anstrengung, auch nur die Augenlider zu heben. Natürlich hatte das auch damit zu tun, dass sein Gesicht völlig zerschlagen war, seine Augen zugeschwollen, die Lippen aufgeplatzt und bitter vom Geschmack seines eigenen Blutes. Er war zu geschwächt gewesen, um viel Gegenwehr zu leisten, als Lex und seine Wachen ihn bearbeitet hatten wie einen Sandsack, ihn bis auf die Unterhosen ausgezogen und ihn in die große Halle des Jagdhauses geschleift hatten, damit er dort sein Schicksal erwartete.
Nikolai wusste nicht, wie lange er schon hier saß. Lang genug, dass seine Hände sich von der abgeschnürten Durchblutung taub anfühlten. Lang genug, um zu bemerken, dass Renata vor einer Weile durch den Raum gegangen war und Mira beschützend weg von der hässlichen Szene geführt hatte. Er hatte sie unter einer Strähne seines schweißnassen Haares beobachtet und den Schmerz und die Anspannung in ihrem Gesicht gesehen, als sie ihm einen unheilvollen Seitenblick zugeworfen hatte.
Die Nachwirkungen ihrer übersinnlichen Gabe - das Echo - mussten ihr inzwischen schwer zu schaffen machen. Niko sagte sich, dass der stechende Schmerz, den er verspürte, einfach nur ein weiterer Muskel war, der von der Misshandlung schmerzte; er konnte doch einfach nicht so blöd sein, irgendeine Art von Mitgefühl für die Qualen dieser Frau zu empfinden. Er konnte doch nicht so bescheuert sein, dass es ihm wichtig war, was sie über ihn dachte - dass sie womöglich wirklich dachte, dass er getan hatte, wessen Lex ihn beschuldigte - aber verdammt, es war ihm wichtig. Und nicht mit Renata reden zu können, frustrierte ihn so, dass seine physischen Schmerzen und seine Wut nur noch schlimmer wurden.
Auf der gegenüberliegenden Raumseite untersuchten die vier Wachen seine Waffen und seine handgefertigten Hohlspitzengeschosse mit Titanbeschichtung, Nikolais persönliche Erfindung. Sie hatten all seine Sachen auf einem auf Böcken stehenden Tisch ausgebreitet, weit außerhalb seiner Reichweite. Nikos Handy, seine Verbindung zum Orden, lag, zerbrochen auf dem Boden. Lex hatte es voller Genuss unter seinem Stiefelabsatz zermalmt, bevor er Nikolai der Obhut seiner Wachen übergeben hatte.
Einer der muskelbepackten Stammesvampire sagte etwas, das die anderen drei zum Lachen brachte, dann drehte er sich mit Nikos Halbautomatik um und richtete sie auf ihn. Nikolai bewegte keinen Muskel. Tatsächlich atmete er kaum noch und blickte durch den angeschwollenen Schlitz seines linken Auges. Er saß völlig zusammengesunken da, ohne jegliche Körperspannung, ganz so, als wäre er immer noch bewusstlos und bemerkte nicht, was um ihn herum vorging.
„Was meint ihr, sollen wir ihn wecken?", witzelte der Wächter mit der Waffe in der Hand. Er kam auf Niko zustolziert, verlockend nah, wenn man ihm die Arme nicht so fest auf den Rücken gefesselt hätte. Die Mündung der .9mm senkte sich langsam an seiner Brust und dann an seinem Bauch vorbei. „Kastrieren wir diesen mordenden Scheißkerl doch einfach. Pusten ihm die Eier weg, dann kann die Agentur ihn stückweise abtransportieren."
„Kiril, sei kein Idiot", warnte ihn einer der anderen. „Lex hat doch gesagt, wir dürfen ihn nicht anrühren."
„Lex ist eine Fotze." Ein kaltes Klicken von poliertem schwarzem Stahl ertönte, als Kiril eine Kugel in die Kammer beförderte. „In zwei Sekunden ist dieser Krieger hier auch bloß noch eine Fotze."
Nikolai blieb völlig regungslos, als die Pistole eng gegen seine Leiste gepresst wurde. Diese Kaltblütigkeit resultierte zum Teil aus ehrlicher Angst - an seinen besten Teilen war ihm viel gelegen, er hatte nicht vor, sie zu verlieren -, aber vor allem hatte er begriffen, dass seine Chancen sehr schlecht standen, diese Situation zu seinen Gunsten zu wenden. Die meisten Nachwirkungen von Renatas Energiestoß waren inzwischen abgeklungen, aber er konnte sich seiner körperlichen Stärke nicht sicher sein, solange er sie nicht ausprobiert hatte.
Und wenn er das jetzt tat und es vergeigte ... nun, er wollte gar nicht daran denken, wie gut die Chancen standen, mit intakter Männlichkeit hier wegzukommen, wenn er versuchte, aus seinen Fesseln auszubrechen, aber womöglich nur erreichte, den schießwütigen Kiril in Rage zu bringen.
Eine harte Handfläche klatschte ihm seitlich gegen den Schädel. „Bist du wach, Krieger? Ich hab was für dich. Zeit zum Aufwachen."
Mit geschlossenen Augen, um ihre Veränderung von blau zu bernsteingelb zu verbergen, ließ Nikolai seinen Kopf schlaff zur Seite fallen. Aber in seinem Bauch begann die Wut aufzuflackern. Er musste sie niederkämpfen. Durfte Kiril und die anderen die Veränderungen seiner Dermaglyphen nicht sehen lassen, die ihnen signalisieren würden, dass er hellwach, voll bei Sinnen und mächtig angepisst war. „Aufwachen", knurrte Kiril.
Er wollte eben Nikos Kinn anheben, als ihn ein Geräusch von außerhalb des Hauses ablenkte. Kies knirschte unter den Autoreifen näher kommender Fahrzeuge. Dem Geräusch nach war da eine ganze Motte im Anmarsch.
„Die Agentur ist da", verkündete einer der anderen Wachen.
Kiril ließ von Nikolai ab und trat zurück, ließ sich aber Zeit damit, seine Pistole zu sichern. Draußen wurden Fahrzeuge langsamer und blieben stehen. Türen wurden geöffnet. Stiefel knirschten auf der gekiesten Auffahrt, als Agenten der Dunklen Häfen aus ihren Fahrzeugen stiegen. Nikolai zählte über ein halbes Dutzend Paar Füße, die auf das Jagdhaus zukamen.
Scheiße.
Wenn er nicht verdammt bald aus diesem Schlamassel herauskam, würde er der Agentur in die Hände fallen. Und wenn die ein Mitglied des Ordens verhaftete, einer Gruppierung, die schon lange auf ihrer Abschussliste stand, war das, was Lex und seine Wachen vorhin mit ihm angestellt hatten, der reinste Wellnesstrip. Wenn er jetzt der Agentur in die Hände fiel - und auch noch als angeklagter Mörder eines Gen Eins -, dann, das wusste Niko ohne Frage, war er so gut wie tot.
Lex begrüßte die Neuankömmlinge wie ein Fürst, der Hof hielt für Würdenträger, die zu Besuch kamen. „Hier lang", rief er von irgendwo außerhalb des Hauses. „Ich habe den Mistkerl gefunden und überwältigt, er wartet in der Halle auf euch."
„Er hat den Mistkerl gefunden und überwältigt", murmelte Kiril verärgert. „Lex findet doch nicht mal seinen eigenen Arsch, auch wenn er beide Hände nimmt."
Die anderen Wachen kicherten vorsichtig.
„Also los", sagte Kiril. „Auf die Füße mit dem Krieger, damit die von der Agentur ihn hier rausschaffen können."
Hoffnung keimte in Niko auf. Wenn sie ihm die Fesseln abnahmen, hatte er vielleicht eine Chance, zu entkommen. In Anbetracht der dröhnenden Stiefel und der Waffenstärke, die von außerhalb des Hauses in seine Richtung kamen, war die Chance zwar winzig, aber eine kleine Chance war besser als gar keine, verdammt noch mal.
Er hing weiter reglos im Stuhl, selbst als Kiril vor ihm in die Hocke ging und die Ketten um seine Knöchel aufschloss.
Nikolai kribbelte es vor Ungeduld, alle seine Instinkte befahlen ihm, das Knie hochzureißen und es dem Mann unters Kinn zu rammen.
Er musste sich mit den Backenzähnen auf die Zunge beißen, um sich ruhig zu halten, atmete, so flach er konnte, wartete auf eine bessere Gelegenheit. Der Wächter ging um ihn herum und hob das Vorhängeschloss an, das die Ketten um seinen Oberkörper und seine Handgelenke zusammenhielt. Der Schlüssel drehte sich im Schloss. Mit einem hellen Klicken von Karbidstahl sprang das Schloss auf.
Nikolai dehnte die Finger und nahm einen tiefen, befreiten Atemzug.
Er öffnete die Augen. Grinste Kirils Kameraden an. Und im nächsten Moment riss er hinter dem Rücken die Arme hoch und packte Kirils großen Kopf mit beiden Händen.
In einer einzigen fließenden Bewegung drehte er Kirils Kopf hart in seinen Händen und sprang vom Stuhl auf. Die Ketten fielen von ihm ab, und als mit einem lauten Knacken Kirils Genick brach, war Nikolai schon auf den Füßen.
„Scheiße!", schrie einer der übrigen Wachen. Einer feuerte eine Reihe rascher Schüsse auf ihn ab. Die anderen beiden griffen hastig nach ihren Waffen.
Niko riss Kirils Pistole aus dem Holster und erwiderte das Feuer, fällte eine der Wachen mit einem Kopfschuss.
Auf den Tumult hin ertönten alarmierte Rufe auf dem Gang, Stiefel dröhnten im Laufschritt. Eine kleine Armee von Agenten stürmte das Haus, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen.
Verdammt.
Nicht viel Zeit, um hier abzuhauen, bevor er in die Mündungen von mindestens einem halben Dutzend Pistolen starrte - höchstens ein paar Sekunden.
Nikolai hob den riesenhaften toten Kiril auf und hielt ihn vor sich wie einen Schild. Die Leiche wurde von ein paar hastig abgefeuerten Schüssen getroffen, als Nikolai begann, sich nach hinten zurückzuziehen, auf das Fenster am anderen Ende des lang gezogenen Raumes zu.
In der offenen Tür erschien eine Gruppe schwarz gekleideter Agenten in der Uniform eines Spezialeinsatzkommandos, jeder Einzelne bis an die Zähne bewaffnet mit üblen halbautomatischen Pistolen.
„Keine Bewegung, Arschloch!"
Niko warf einen Blick über die Schulter zum Fenster ein Meter hinter ihm. Es war seine beste, weil einzige Möglichkeit. Sich jetzt zu ergeben und friedlich mit seinen Henkern von der Agentur zu gehen war eine Alternative, die er noch nicht einmal in Betracht ziehen wollte.
Mit einem Aufbrüllen packte Niko den Leichnam von Kiril mit beiden Händen und schleuderte den Körper gegen das Fenster. Er hielt fest, als um ihn herum das Glas zersplitterte und der Schwung der Leiche ihn von den Füßen und durch das Loch in der Scheibe nach draußen riss.
Hinter sich hörte er einen gebrüllten Befehl - an einen der Agenten, das Feuer zu eröffnen.
Er spürte kühle Nachtluft auf seinem Gesicht, in seinem schweißnassen Haar.
Dann, bevor er auch nur den kleinsten Geschmack der Freiheit kosten konnte ...
Peng! Peng! Peng!
Sein nackter Rücken loderte auf, als stünde er in Flammen. Seine Knochen und Muskeln wurden schlaff, schmolzen in ihm. Galle und Magensäure schossen ihm brennend in die Kehle Die Welt verschwamm vor seinen Augen und wich einer alles verschlingenden Dunkelheit. Er spürte, wie die Erde auf ihn zuraste, als er und der tote Kiril unter dem Fenster zu Boden fielen.
Dann spürte er gar nichts mehr.